Vorstand des Plaidter Geschichtsvereins besucht AHRche in Ahrweiler

Vor der Jahreshauptversammlung 2021 kam im Vorstand des Geschichtsvereins die Idee auf, eine Spende für die leidgeprüften Menschen an der Ahr zu machen.

Nach § 2 der Satzung war das durchaus möglich, weil dort auch die … finanzielle Hilfestellung bei der Erhaltung von Kunst- und Kulturdenkmälern … vorgesehen ist. Über die Höhe der Spende entschied dann die Jahreshauptversammlung in großer Einmütigkeit: Es sollten 5.000 € sein.

Nun gab und gibt es zahlreiche Hilfsorganisationen, die an der Ahr tätig sind. Unsere Auswahl fiel auf die AHRche e.V. in Ahrweiler. Wichtig für uns war dabei, dass die Spenden an keine Einzelpersonen weitergegeben werden. Diese Voraussetzung erfüllt die AHRche als Verein für Katastrophenhilfe und Wiederaufbau. Sie hat zahlreiche Projekte ins Leben gerufen: Ein großes Küchenzelt, eine komplette Zelt-Turnhalle, kostenlose Rechtsberatung, Wiederherstellung von Kinderspielplätzen, Ausstattung mit „1-Raum-Heizungen“, einen „Indoor-Spielplatz“ für die kalte Jahreszeit, psychologische und sozialpädagogische Hilfestellung. Mit einem zu Büros ausgebauten, gespendeten Bus waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AHRche lange Zeit in den Orten präsent, um Hilfestellung und Beratung beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen anzubieten. Zu Spitzenzeiten waren rund 400 Helfer für die AHRche tätig.

Das freundliche Angebot, pressewirksam einen überdimensionalen Scheck zu überreichen, wollte der Vorstand des Plaidter Geschichtsvereins nicht annehmen. Der Einladung der AHRche, ihre Arbeit vor Ort vorzustellen, sind wir aber gern gefolgt. Das Küchenzelt ist mittlerweile auf die Hälfte zurückgebaut, weil sich viele Bedürftige glücklicherweise wieder selbst versorgen können. Hilfe für Betroffene und Helfer – so Mittagessen von Dienstag bis Samstag, Kuchen am Nachmittag und Getränke – werden auch weiterhin benötigt. Auch der Werkzeugverleih wird langsam runtergefahren. Der am Anfang so wichtige Waschsalon wird nun ebenfalls weniger genutzt.

Die Führung über das direkt an der Ahr gelegene Gelände der AHRche übernahmen Stefanie aus Ahrweiler, die bei der Flut ihren gesamten kleinen „Ein-Frau-Betrieb“ verloren hat, und Philipp, der zunächst aus Paderborn jedes Wochenende nach Ahrweiler gependelt ist und der nach seiner Gesellenprüfung als Tischler ganz auf das Gelände der AHRche in einen Wohnwagen gezogen ist.

Die angereisten Mitglieder des Plaidter Geschichtsvereins waren sichtlich beeindruckt von der Arbeit der AHRche, dem lebendigen Engagement der Gesprächspartner und wissen jetzt die Spende des Geschichtsvereins in wirklich guten Händen!

Vorstandsmitglieder des Geschichtsvereins vor dem Gelände der AHRche e.V.; v.l.: Frank Neupert, Ulrike Linden, Roswitha und Wolfgang Horch, Bruni Frings, Harald und Edeltrud Breitbach und Maria Zaar-Görgens