Themen-Stammtisch über die Gässchen von Plaidt am 7. März 2016

Nächst 40 Personen waren der Einladung des Geschichtsvereins gefolgt, um sich mit den Plaidter Gässchen zu beschäftigen.

Erich Schraven, dessen Großvater der Namensgeber des Schravensgässchen war, reiste extra aus Hanau an, um mit zu diskutieren und zugleich seine Verwandtschaft zu begrüßen. Manches konnte an diesem Abend geklärt werden, einiges blieb noch im Dunkel.

Vermutlich bis zum Enden des zweiten Weltkrieges waren die Plaidter Gässchen, die sich allesamt im alten Ortskern befinden, den größeren Straßen, von den sie abgehen, zugeordnet und in deren Hausnummernsystem integriert. So gehörten z.B. Schravens- und Scherersgässchen zur Hauptstraße, das Butzegässchen zur Kretzer Straße. Das führte bei der Postzustellung bisweilen zu Komplikationen, besonders dann, wenn ortsfremde Briefträger Vertretungen übernehmen mussten. Um Klarheit zu schaffen, sollten die Gassen dem Dunkel der Namenlosigkeit entrissen werden und eigene Namen erhalten. Man traf dabei eine geradezu salomonische Entscheidung: Die Gässchen wurden nach dem jeweils ältesten dort lebenden Bürger benannt. Eine sicherlich außergewöhnliche Methode und auf jeden Fall einzigartig in der Region.

Das Alles weiß man aus einem Artikel der Rheinzeitung vom 23. Februar 1993. Matthias Schraven war der Älteste im Schravensgässchen, Ernst Scherer im Scherersgässchen, Michael Emmerich im das Emmerichsgässchen, das heute nach der Flur im Heumerich heißt, Peter Quirin im Quirinsgässchen, heute Niedergasse, und letztlich Josef Schmitz im Schmitzegässchen.