Vortragsveranstaltung

Beim traditionellen Frühjahrsvortrag des Plaidter Geschichtsvereins am 18. März ging es diesmal sehr amüsant zu. Die promovierte Sprach- und Mundartforscherin Yvonne Treis, die extra aus Paris angereist war, referierte aus ihren zwei erfolgreichen Büchern zum moselfränkischen Dialekt, zu dem unser heimisches „Platt“ zuzuordnen ist.

Viele sprachliche Eigenheiten, die uns im alltäglichen Gebrauch nicht mehr bewusst sind, werden auf unterhaltsame und eloquente Weise beleuchtet. So macht das Moselfränkische keinen Unterschied zwischen den Sprachhandlungen holen und nehmen, ein Umstand, der bei anderen Dialektsprechern für große Verwirrung sorgt. Im Moselfränkischen wird alles geholt. Diese Besonderheit war auch titelgebend für den ersten Beststeller von Yvonne Treis „Ein Kaffee zum Mitholen, bitte!“ Schon wenige Kilometer nördlich von uns, da wo wir uns in dem „kölschen“ bzw. ripuarischen Dialektraum bewegen, wird auch wieder genommen. Auch in der Grammatik unterscheidet sich unsere Mundart von anderen. Yvonne Treis wies hier z.B. auf den Gebrauch und die Bildung des Passivs hin. In ihrem zweiten Buch geht die Autorin noch der Frage nach der Herkunft des Ausdrucks „Majusebetter“ nach, für die es verschiedene Erklärungsversuche gibt. Der Geschichtsverein freut sich, dass die Referentin einen Beitrag für die nächsten Plaidter Blätter plant. Mal sehen, welche sprachliche Besonderheit sie da „aufs Korn nimmt“.