Mitgliederversammlung

Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens des Vereins wurde die diesjährige Mitgliederversammlung feierlich gestaltet. Dazu war die Musikgruppe „StringGrass“ geladen, die die Versammlung gekonnt mit ihrem Repertoire musikalisch begleitete.

V. l. : Neu gewählt 1. Kassierer Elmar Weinand und 2. Kassierer Harald Breitbach. Geschäftsführer Wolfgang Horch, Bürgermeister Wilhelm Anheier. Neu gewählt als Beisitzer Kurt Lampa. 2. Vorsitzende Dr. Maria Zaar-Görgens, 1. Vorsitzender Frank Neupert mit dem 10. Band der Plaidter Blätter.

Vorsitzender Frank Neupert konnte 70 Personen im Gründungslokal „Hotel Geromont“ begrüßen. Die Mitgliedersammlung war damit beschlussfähig. Zunächst gedachte man der verstorbenen Mitgliedern: Klaus-Dirk Eckhoff, Gertrud Sicken, Dora Hochgeschurz, Elfi Löcherbach, Elisabeth Betz, Erna Schommer, Klaus Marzi, Peter Thewalt und Wolfgang Lustenberger.

Danach wählte die Versammlung Frank Neupert einstimmig zum Versammlungsleiter, der dann wie gewohnt zügig durch die Tagesordnung führte.

Vorsitzender Frank Neupert

Kassenprüfer Manfred Leclerc und Hermann Müller bestätigten eine ordnungsgemäße Kassenführung. Dem designierten Kassierer Elmar Weinand und Vorstand konnten somit einstimmig – bei einer Enthaltung – Entlastung erteilt werden.

Unter Tagesordnungspunkt 9 standen Nachwahlen an: per Akklamation wurden Elmar Weinand zum ersten Kassierer, Harald Breitbach zum zweiten Kassierer und Kurt Lampa als Beisitzer jeweils einstimmig gewählt. Unter Tagesordnungspunkt 10 wurden zwei neue Kassenprüfer Hans-Heinrich Eckhoff und Günter Kreten, die im Vorfeld ihre Bereitschaft erklärt hatten, ebenfalls einstimmig gewählt.

Einstimmige Wahl bestätigt Bürgermeister Wilhelm Anheier

Neupert bedankte sich zum Schluss beim gesamten Vorstand für die gute Zusammenarbeit im vergangenem Jahr und gab einen Rück- und Ausblick auf die Arbeit des Vereins: In den vergangenen zehn Jahren hat der Plaidter Geschichtsverein z.B. 28 historische Denkmäler restauriert und erneuert, wobei z.B. die 29 Flursteine am Rauscherpark oder der Aufbau der alten Grabkreuze auf dem Friedhof jeweils nur als ein Projekt gezählt wurde. In den bisherigen Jahrbüchern kamen insgesamt 30 Autoren in knapp 90 Beiträgen und 1700 Seiten zu Wort. Dazu kommen 1650 Fotos und Abbildungen. Auf der Vereins-Homepage sind 670 Bilder eingebunden, 34 Galerien angelegt und bei den Nachrichten gibt es 102 aktuelle Beiträge.

2013 werden die Exkursionen jeweils auf einen Sonntag verlegt, auch jene zu erreichen, die bisher samstags keine Zeit oder Möglichkeit dazu hatten. So geht es schon am 12. Mai zur Abtei Rommersdorf und am 27. Oktober in die Stadt Oppenheim. Am 8. März referiert unser Mitglied Günter Haffke aus Andernach über die „Rolle der LNK Andernach während des dritten Reiches“. Natürlich ist auch der 11. Band der Plaidter Blätter jetzt schon in Planung.

Geschäftsführer Wolfgang Horch dokumentierte ausführlich die Arbeit des Vereins im vergangenen Jahr.

Der Stammtisch wurde zu einem interessanten und unterhaltsamen Treff weiter entwickelt. Natürlich gab es auch Abende, wo nur „geschwätzt“ wurde denn das gehört nun auch dazu.

Zwei Dorf- und eine Kreuzwegführung sowie Vorträge bei den Schulprojekttagen in Nickenich im Altenheim Maria vom Siege sowie beim historischen Verein in Andernach waren angefragt. Zwei Bunkerführungen in Plaidt wurden vom Verein durchgeführt wobei bei dem Letzteren der Bunker aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste. In vier Vorstandssitzungen wurden die Geschicke des Vereins geleitet.

Fast 100 Personen kamen zum Vortrag der jungen Archäologin Ricarda Giljohann über die römische Pellenz“ bei der jährlichen Frühjahrsveranstaltung in der Hummerich-Halle. Beeindruckend interessant und keineswegs langweilig so könnte man den abendlichen Vortrag der 26-jährigen Kölner Wissenschaftlerin beschreiben. Sie ist Doktorandin des Römisch Germanischen Zentralmuseums arbeitet in der Außenstelle in Mayen im Forschungsbereich Vulkanologie Archäologie und Technikgeschichte und schreibt derzeit ihre Doktorarbeit über die römische Pellenz. Der ausgezeichnete Vortrag wurde durch ausgestellte Fundstücke wie Schmuck aus Bronze und Eisen sowie keramische Grabbeigaben aus Trimbs und Plaidt die sich im Privatbesitz der Vereinsmitglieder Alfred Engels und Hans Kreier befinden bereichert.

Münstermaifeld war das Ziel der ersten Exkursion. Das früher unbestrittene Zentrum des Maifelds ist von mehr als 50 Orten aus im Umfeld weithin zu sehen. Die etwa 40 Teilnehmer wurden in zwei Gruppen außerordentlich sachkundig durch die Stadt geführt. Münstermaifeld war in früherer Zeit ein wirtschaftliches Zentrum. Zudem wurde von hier aus die Christianisierung der Bevölkerung vorangetrieben. Schon früh gründete sich ein Stift dem eine Zeit lang Nikolaus von Kues vorstand. Die ehemalige Stiftskirche St. Martin mit ihrem imposanten Westwerk gilt als eine der bedeutendsten Kulturstätten des Rheinlandes.

Der Herbstausflug führte nach Limburg. Die Wettervoraussagen und die Regengüsse am Vortage ließen zwar nichts Gutes erwarten. Der folgende Samstag zeigte sich dann aber trocken und kalt mit stellenweise blauem Himmel so dass drei kompetente Stadtführer den Reisegruppen des Geschichtsvereins vorzüglich die Fachwerkwelt von Limburg erklären konnten. Die 1 1/2 Stunden die für die Führung angesetzt war zeigte sich letztendlich als viel zu kurz wollte man doch noch in den Dom bestes Beispiel spätromanischer Baukunst.

Wichtiges Projekt des Vereins im letzten Jahr war die Erneuerung des Bildstocks des Hl. Apollinaris der aus verschiedensten Bims- und Ziegelsteinen bestand und in einem desolaten Zustand war. Er wurde abgebbaut und erneuert. Die neue Andachtsstätte wurde aus Weiberner Tuffgestein geschlagen. Das nun rechts stehende Grabkreuz „Nürnberg“ erhielt einen Fuß um ihm Halt zu geben und um es außerdem in voller Größe darstellen zu können. Das linke Kreuz „Monreal“ saß tief im Boden sodass die eingemeißelte Schrift weitgehend verborgen war. Zudem war es gebrochen und nur provisorisch repariert. Am 13. April segnete Pfarrer Hans Rith das neue Ensemble ein. Es lohnt sich einen Spaziergang dorthin zu machen!

Am Marienbildstock an Burg Wernerseck ist in den letzten Jahren vermehrt Feuchtigkeit eingedrungen. Hier hat der Geschichtsverein die Leitung der Instandsetzungsarbeiten übernommen. Seit Sommer dichtet ein Zinkdach den Bildstock ab und das Mauerwerk ist wieder verfestigt. Zwei edle Spender haben die Kosten getragen. Beide Projekte (Apollinaris u. Marienbildstock) wurden durch den Bildhauer Christoph Klaus Zernia umgesetzt.

Im Verlaufe der vergangenen Zeit kam es immer wieder zu mutwilligen Beschädigungen im Innen- und Außenbereich an der Hochkreuzkapelle am Hummerich. Deshalb brachte man eine Toranlage an die leider schon mehrmals aufgebrochen worden war. Man zerschlug Figuren und zuletzt das Kreuz. Privatleute Vereine und Firmen haben immer wieder alle Schäden beseitigt so auch jetzt wieder unter der Leitung des Plaidter Geschichtsvereins. Bürgermeister Wilhelm Anheier ließ es sich nicht nehmen einen besonderen Dank dem Verein dafür auszusprechen.

Voller Saal

An den gemauerten Kreuzwegstationen und am neuen Bildstock Apollinaris wurden außerdem noch Blechdächer angebracht um sie wasserdicht zu machen. Putz bröckelte ab und hinterließ erhebliche Schäden. Salpeterausblühungen ziehen sich inzwischen bis in die Tuffreliefs. Hans Bell hat sich dankenswerterweise bereit erklärt die anstehenden Restaurierungsarbeiten vorzunehmen.

In diesem Jahr hat die Marienbruderschaft Förderverein e.V. der Fraukirch um Spenden für eine neue Glocke gebeten. Wir im Vorstand waren einstimmig der Meinung dass wir helfen sollten. Zu dieser Aktion spendete der Verein 250 – €.

Am Montag den 1. Oktober konnte die erste Rotweinlese durchgeführt werden denn man hatte aus ökologischen Gründen vom weißen Kerner auf resistenten Rotwein umgestellt um die vielen Spritzungen zu ersparen. Der Verein kann nun zu Recht von ökologischem Weinbau sprechen. Das Anknüpfen an die alte Weinbautradition war insgesamt recht mühsam.

Klaus Marzi und Peter Thewalt die Koryphäen in der Plaidter Familienforschung sind nun leider von uns gegangen. Niemand kann sie ersetzen. Die Arbeit mit dem Familienbuch II war aber schon so gut wie abgeschlossen. Inzwischen wird das FB II im Handel angeboten. Gudrun und Renè Marzi haben das kurzfristig ermöglicht. Zum Glück gehört seit 2011 der Familienforscher Kurt Lampa zum Vorstand der die Arbeit fortführen möchte.

Das diesjährige Jahrbuch des Vereins ist wieder – wie der 5. Band – als Fotobuch konzipiert. Inzwischen wurden Tausende von Bildern im Vereinsarchiv zusammengetragen sodass es dem Redaktionsteam nicht allzu schwer viel eine Auswahl in den gewünschten Themenbereichen zusammenzustellen. Nach der ersten Sortierung ging es natürlich weiter. Jedes Bild wurde gescannt und fototechnisch aufgearbeitet. Zu jedem Bild gehört auch eine ordentliche Beschreibung und das ist schließlich das was die Plaidter Blätter ausmacht.

Statistisches lässt sich zum Verein noch ergänzen: seit der letzten Versammlung sind 11 Personen beigetreten vier haben den Verein verlassen drei wegen Krankheit bzw. wegen dem Tod des Ehegatten neun Personen sind gestorben. Zurzeit gibt es 440 Mitglieder zwei Mitglieder weniger als 2011. Zusammen ist der Geschichtsverein derzeit 22.719 Jahre alt und das ergibt einen Altersdurchschnitt von 51 6 Jahren. Das jüngste Mitglied ist Felix Thewalt ein Enkelkind vom verstorbenen Peter Thewalt mit gut einem Jahr und eigener E-Mailadresse in der Schweiz. Das älteste Mitglied ist Heinrich Mötter mit 88 Jahren. Die Homepage wurde im vergangenen Jahr 13486 Mal (2011: 13.000) besucht. Dabei wurde 47625 Mal (2011 39.000) eine Seite aufgerufen.

Zum Ende der Versammlung ergriff Bürgermeister Wilhelm Anheier das Wort um dem Verein zum 10-jährigen Bestehen zu gratulieren. Er sprach von den vielen Projekten die der Geschichtsverein im letzten Jahrzehnt angegangen ist und realisiert hat zum Wohle der Ortsgemeinde und ihrer Bewohner. Der Verein hat ein Stück mehr an Kultur und Geschichte in unseren Ort gebracht und zudem durch die Aktivitäten den Gemeindesäckel entlastet.

Bürgermeister Wilhelm Anheier