Zweites Wegekreuz restauriert
Pressetext vom 26.11.2008
Zurzeit erfasst der Geschichtsverein die Wegekreuze der Plaidter Flur und sorgt dafür, dass sie im Bedarfsfall sach- und fachkundig restauriert oder rekonstruiert werden.
Einige wurden durch die Bimsausbeute beschädigt oder gelten als verloren, andere müssen bis dato schlicht und einfach als gestohlen angesehen werden. Das gilt wohl auch für das „Schinkenkreuz“, das vormals in der Nähe des Burgerhauses stand. Wolfgang Zäck aus Mayen, der wohl derzeit beste Kenner der Geschichte der Fraukirch, glaubt im Rahmen der Rekonstruktion der „Golo-Sage“, dass dieser markante Platz nach dem „Goloring“ bei Ochtendung und dem „Golokreuz“ bei Thür als Vorlage für den Richtplatz gedient haben mag.
Der Name „Schinkenkreuz“, nach dem auch die dortige Flur benannt ist, kommt daher, dass dort immer wieder Knochen zutage traten, die aus keltischen oder römischen Bestattungen stammten, was mit unseren heutigen Erkenntnissen völlig übereinstimmt.
Es ist einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass eine Zeichnung des Kreuzes überliefert ist. Georg Jakob Mayer – in der Fachwelt als „Kreuze-Meyer“ bekannt – hat in den 1960er Jahren in einem seiner Skizzenbücher eine Zeichnung des „Schinkenkreuzes“ hinterlassen. Zu diesem Zeitpunkt fehlte allerdings schon der Schaft, so dass kein Text überliefert ist. Nach dieser Vorlage fertigte Christoph Zernia die jetzige Rekonstruktion an.
Am 12. November 2008 wurde das Wegekreuz auf dem Burger Berg neu errichtet. Es sitzt auf einem mächtigen Basaltfuß, der ursprünglich in der Fraukircher Straße im Fundament des Hauses der Familie Irmen verbaut war. Der Gartenbauverein hat zugesagt, für eine passende Bepflanzung zu sorgen.