Vortragsveranstaltung mit Dr. Walter Rummel
Der Plaidter Geschichtsverein ist in der Region dafür bekannt mit lehrreichen Vorträgen die Historie begreifbar zu machen. Widmete sich der Verein in den letzten Jahren hauptsächlich archäologischen Themen und antiken Zeitabschnitten, wurde dieses Mal mit Walter Rummel ein Forscher der Neuzeit engagiert.
Rummel referierte über das preußische Leben im Rheinland, der damaligen Rheinprovinz. Der Historiker studierte an der Universität Trier sowie in Oxford und Yale. Er führte das Rheinische Landesarchiv, hielt Vorträge und schrieb zahlreiche Aufsätze zu den unterschiedlichsten Themen. Vor circa 100 Besuchern drehte sich sein Vortrag um das ländliche Leben in der Eifel und auf welche Hindernisse die Dorfbevölkerung stieß, als der Staat ins Rheinland kam. Mit dem Staat war zunächst das napoleonische Reich und später nach seiner Zerschlagung im Jahr 1818, die preußische Staatshoheit gemeint. Anhand der Quellen ließen sich Eindrücke aus den Gepflogenheiten, der damaligen Bürger ziehen. Ein Güterverzeichnis der Plaidter Familie Göddertz, aus dem frühen 19. Jahrhundert wurde mit ländlichen Zeichnungen versehen. Diese bilden den Bauern Josef Göddertz bei der Feldarbeit ab und zeigen ihn mit unterschiedlichen Hutbedeckungen: Dem napoleonischen Dreispitz, welche unruhigen Zeiten damals im Rheinland herrschten.
„Als der Fluch der Moderne in die Eifel kam“, betonte Walter Rummel, änderte sich für die Landbevölkerung der Mittelgebirge einiges. Denn der Staat des Napoleons und später der der Preußen reglementierte wo er nur konnte. Jene vermeintlichen zivilisatorischen Fortschritte