Vortragsveranstaltung
Nachdem Pater Basilius Sandner bereits im letzten Jahr beim Plaidter Geschichtsverein die Historie des Klosters Maria Laach von der Gründung bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1802 anschaulich und inhaltsstark dargestellt hatte, ließ er nun am 15. März im Schrotteler-Saal der Hummerich-Halle die jüngere Geschichte Revue passieren.
Durch ein Säkularisationsedikt Napoleons vom 9. Juni 1802 wurde das Kloster Maria Laach aufgehoben. Die Güter und die Liegenschaft selbst gingen in den Besitz der französischen Domänenverwaltung über. Die wiederum versteigerte in den folgenden Jahren hauptsächlich die Liegenschaften, z.B. ertragreiche Weinberge an der Mosel.
1815 folgte der französischen die preußische Domänenverwaltung. Fünf Jahre später erwarb der königlich preußische Regierungspräsident von Trier, Daniel Heinrich Delius, die ehemaligen Klosterbauten, den See und die Ländereien für rund 25.000 Reichstaler. Er sah in dem Kloster sein Rittergut, das er landwirtschaftlich betrieb. Um mehr Acker- und Weidefläche zu erhalten, täufte er den Laacher See rund sieben Meter auf das heutige Niveau ab.
Nachdem die Prälatur 1855 durch einen schweren Brand völlig zerstört worden war, ließen die Söhn von Delius, Louis und Eduard, und seine Tochter Clara von Ammon, die mit ihren Familien in Laach wohnten, den Ostflügel vom Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner neugotisch wiederaufbauen.
1863 erwarb der zeitweilig aus Deutschland verbannte Jesuitenorden die ehemaligen Abteigebäude und errichtete dort sein „Collegium Maximum“, baute die Bibliothek wieder auf und erweiterte die Anlage durch zahlreich Nebengebäude. Pater Basilius ging an dieser Stelle seines Vortrags auf die vermeintlich mysteriösen Todesfälle einiger Jesuitenstudenten ein, die bisweilen auf aus den Mofetten austretendes Gas zurückgeführt werden. Tatsächlich sind einige Jesuiten in ihrer Laacher Zeit verstorben, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit an ansteckenden Krankheiten, die sich in den Gemeinschaftsräumen und Schlafsälen leicht verbreiten konnte.
Im Rahmen des Kulturkampfs wurde das Collegium 1892 wieder geschlossen. Die Jesuiten boten die Abtei dem Benediktinerorden zur Übernahme an. So bezogen unter Prior Willibrord Benzler aus der Erzabtei Beuron 1892 wieder Benediktinermönche das Kloster Maria Laach. Seit mehr als 90 Jahren konnte 1893 die heilige Messe in der Kirche gefeiert werden.
Wilhelm II. stiftete 1898 einen neuen Hochaltar. Aus dem Anfang des 20. Jahrhundert stammt das Christusmosaik in der Hauptapsis nach einem Vorbild in der Kathedrale von Monreale.
Im Jahr 1933 fand der von den Nationalsozialisten seines Amtes als Kölner Oberbürgermeister enthobene, spätere deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer für ein Jahr Zuflucht im Kloster, das damals von seinem Schulfreund Ildefons Herwegen geleitet wurde. Pater Basilius Ebel stellte klar