Mitgliederversammlung 25. November 2005

so dass Vorstand und Kassierer problemlos entlastet werden konnten. Der alte Vorstand wurde „en bloc“ wiedergewählt.

Das Begleitprogramm bot diesmal einige kulturelle Highlights, in deren Mittelpunkt der Münchener Schauspieler Günter Spörrle stand. Ihn, der mit seiner Familie als Flüchtling nach Plaidt gekommen war, verbindet noch heute viel mit seiner damaligen Wahlheimat, was man daraus erkennen mag, daß er seit diesem Jahr Mitglied des Plaidter Geschichtsvereins ist. Vorgestellt wurde er von Erwin Lotzen, der aus seiner Vita Günter Spörrle las, die im jüngsten Jahrgang der Plaidter Blätter vollständig veröffentlicht ist.
Anschließend trug Günter Spörrle mit viel Ausdruck und herrlich sonorer Stimme einige Haikus des Lyrikers Michael Groißmeier vor. Diese aus dem Japanischen stammende, sehr kompakte Gedichtsform, verlangte von den Zuhörern äußerste Konzentration. Es gelang Günter Spörrle voll und ganz, das Publikum in seinen Bann zu ziehen.

Sein Bruder Horst begleitete den Vortrag mit Mundharmonikastücken. Schillers »Ode an die Freude“ und „ich hatte einen Kameraden“ boten einen angemessenen Rahmen.

Zweifellos war diese Mitgliederversammlung etwas Besonderes, das man in Plaidt noch nie erleben durfte.
Abschließend wurde den anwesenden Mitgliedern der neue Band der Plaidter Blätter überreicht.

Bericht des Geschäftsführers.
Sehr geehrte Damen und Herren,

lassen Sie mich zunächst „allen“ Mitgliedern und allen Vorstandsmitgliedern danken die sich auch im dritten Jahr aktiv am Vereinsleben beteiligt haben. Lassen Sie mich aber auch ganz besonders jetzt wo könnte man es besser sagen als auf der Mitgliederversammlung, dem Vorsitzenden Frank Neupert danken. Er versteht es immer wieder neue Ideen zu entwickeln und diese dann auch mit uns umzusetzen.

Bericht: Es begann damit, dass wir das Jahr 2005 zum Hummerichjahr erklärten. Damit waren verschiedene Aktivitäten verbunden.

Beginnen wir aber der Reihe nach und zunächst mit dem Stammtisch, der zur festen Einrichtung geworden ist. Was wurde nicht alles im vergangenen Jahr diskutiert. Höhepunkt der Stammtischabende war wohl hier der 31. Januar mit dem Film Der verlorene Berg von Günther Spörrle der 80 Besucher anzog. Leider wurde er technisch nicht gut präsentiert. Vorab wurde allerdings eine Diaserie gezeigt, die den Abbau des Berges über die verschiedenen Zeitabschnitte darstellte. übrigens: Der Stammtisch findet immer am ersten Montag im Monat statt. Ist der Montag ein Feiertag, trifft man sich am darauf folgenden Montag.

Was unserem Verein noch fehlte, war eine Gratulationsregelung, die im Januar verabschiedet wurde.

Von Januar bis am 4. Juni kam der Arbeitskreis Morangis sechsmal zusammen um eine Ausstellung zur Plaidter Geschichte zusammen zu stellen. über sechs Themenbereiche: Vulkanische Landschaft, Plaidt im Mittelalter, Kirchliche Verhältnisse, Französische Zeit 1798 -1815, Preußische Zeit 1816 -1945, und Jüngste Vergangenheit erstreckte sich die Ausstellung die wir in unserer Partnergemeinde Morangis zum Fest der Vereine zeigten. Jeder einzelne Abschnitt war mit einer Erläuterungstafel in französischer Sprache versehen. Außerdem boten wir heiße Fleischwurst und Vulkanbräu an. Der Stand des Plaidter Geschichtsvereins war recht gut frequentiert.

Wegen vermehrter Nachfrage wurde der erste Band der Plaidter Blätter noch einmal aufgelegt und im Februar ausgeliefert. Hier gibt es nur noch einen ganz kleinen Bestand.

Am 11. März erfolgte ein Vortrag im Informationszentrum des Vulkanparks Titel: „Der Plaidter Hummerich – Neandertaler auf der Höhe“, von Dr. Martin Street vom Römisch-Germanischen Zentral Museum RGZM. über 100 Personen waren der Einladung gefolgt. Es war eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Förderverein Pellenzmuseum e.V. Nickenich. Ein fachlich hervorragender Vortrag in Powerpointprojektion, der auch in der Presse große Beachtung fand.

2005 war es Zeit ein Versprechen einzulösen.

Nachdem die Fundamentierungsarbeiten für die Kreuze auf dem Friedhof abgeschlossen waren, konnten wir in der Zeit von April bis Juli fünf Priesterkreuze aufstellen. Besonders schwierig war es, die Loskill-Anlage die aus 16 Teilen bestand, wieder zu errichten. Dank des Maschinenparks der Gemeinde und der Fachkenntnisse von Vereinsmitgliedern ist auch dies gut über die Bühne gegangen. Auch diese Arbeit wurde reichlich in der Presse publiziert.

Im Mai bot der Verein eine geführte Wanderung zum Hummerich an. über 60 Bürger waren bei schönem Wetter der Einladung gefolgt. Ein prachtvoller Uhu ergänzte zum Schluss das Erlebte.

Am 31. Mai setzen wir 36 Weinstöcke der Sorte „Regent“ im Eifler Loch. Damit knüpfen wir an alte Traditionen an.

Im Juni wurde die Flüchtlingsbefragung auf den Weg gebracht. An über 50 Familien wurden die von Frank Neupert entwickelten Fragebögen verteilt. Die Auswertung erfolgt in 2006 bzw 2007.

Im Juli erfolgte die Umsetzung des Kreuzes aus der Mauer der Dreifaltigkeitskapelle in den Fußfall Nr. 5. Dies war nötig geworden, weil es sich aus der Umfassungsmauer gelöst hatte.

Am 17. August stellte die Nachbarschaft Pfaut das Wegekreuz, das vor ca. 50 Jahren während den Kanalisationsarbeiten im Garten des Heinrich Scherer abgestellt wurde, und in Vergessenheit geriet, vor dem Hause Adorf, An der Pfaut 10, wieder auf. Durch ein altes Foto und der nachfolgenden Recherche des Geschichtsvereins kam man dem Kreuz auf die Spur. Der Nachbarschaft Pfaut und der Fam. Heinrich Scherer ist ein herzlicher Dank auszusprechen.

Nachdem die alten Kreuze aus der Umfassungsmauer im Frühjahr auf dem Friedhof ausgelegt waren, sind wir zu folgendem Ergebnis gekommen: Weder in der Form wie die Kreuze ausgelegt worden sind, noch in der Altersreihenfolge macht es Sinn eine Aufstellung vorzunehmen. Die Kreuze werden nach bestem Bild aufgestellt. Anfang September begannen wir mit dem Setzen. Am 3. Oktober wurde die Anlage mit einer eindrucksvollen Einweihungsfeier an die Gemeinde übergeben. Auch hier waren nächst 70 Plaidter Bürger der Einladung gefolgt.

Am 29. Oktober führte uns der Weg zur Römervilla. Ein Bus voller Geschichtsbewuster Plaidter war dabei. Zwei kompetente Museumsführer führten uns am Beispiel eines römischen Tagesablaufs durch die römische Villa, eine der besterhaltenen Anlagen nördlich der Alpen. Bei der Walporzheimer Winzergenossenschaft und bei wunderbarem sonnigem Herbstwetter klang der Tag aus.

Bei der Gemäldeausstellung des Plaidter Malers Daniel Lampa stellte der Verein an vier Tagen die Aufsicht.

Es ist nun schon der dritte Band der Plaidter Blätter den der Geschichtsverein herausbringt. Unser Buch hat mittlerweile einen ganz enormen Stellenwert, auch über Plaidt hinaus, erhalten. Es gibt Institutionen, die Wert darauf legen, die Bände in Ihrer Bibliothek zu haben, denn jeder Artikel ist durch die Quellenangabe belegbar. So stellt jeder Beitrag ein echtes Dokument dar. 150 Bücher stehen den Mitgliedern in 2005 zu, etwa 40 gehen an Sponsoren und Institutionen.

In Tragetaschen mit dem Logo des Vereins werden die Plaidter Blätter am Weihnachtsmarkt verkauft bzw. ausgegeben. Wir versprechen uns damit eine dauerhafte Werbung in Plaidt.

Unsere Familienforscher konnten Ratsuchenden in über 10 Fällen Stammbäume erstellen und Informationen zur Familiengeschichte weitergeben. Das ist eine Arbeit die man so nicht sieht, aber trotzdem in Plaidt immer mehr bekannt wird.

34 Mitglieder konnte der Verein in 2005 gewinnen. Somit haben wir 319 Mitglieder, wahrlich eine hohe Zahl, gleichzeitig aber auch eine hohe Verantwortung. Unser jüngstes Mitglied ist Sebastian Wilkes mit 2 und unser ältestes Heinrich Mötter mit 81 Jahren. Alt sind wir 14.441 Jahre, das mittlere Alter beträgt 45, 4 Jahre. Ein guter Wert für einen Geschichtsverein.

In sieben Vorstandssitzungen wurden die Geschicke des Vereins gelenkt.

Da gibt es noch einen kleinen Nachtrag.

Ein kleiner Bildstock, das so genannte dritte Kapellchen, ist in diesem Jahr von Männern des Vereins im Burgberg gesucht, gefunden und instand gesetzt worden. Es gibt wieder Menschen die den Weg dorthin suchen.

Dank eines Fotos des Geschichtsvereins, welches kurz vor dem Abriss des Wegekreuzes am Alten Wasserwerk geschossen wurde, konnte das verlorene Oberteil wieder rekonstruiert und hergestellt werden.

Auch der Presse: Rheinzeitung, Plachner-Verlag, Krupp-Verlag ist ein herzlicher Dank auszusprechen. Alle unsere Anzeigen und Berichte sind zeitgerecht erschienen. Ich danke Ihnen.