Plaidter Blätter

Der 17. Band der Plaidter Blätter beginnt mit der Geschichte der Abtei Laach von der Säkularisation bis in die Gegenwart.

Nachdem Pater Basilius Sandner bereits im letzten Jahr beim Plaidter Geschichtsverein die Geschichte des Klosters von der Gründung Ende des 11. Jahrhunderts bis zum Jahr 1802 anschaulich und inhaltsstark dargestellt hatte, war er am 15. März 2019 zum zweiten Mal beim Geschichtsverein zu Gast, um die Ereignisse bis in die heutige Zeit vorzutragen. Besonders lag ihm am Herzen, mit verschiedenen Klischees, z.B. um Konrad Adenauer oder den vermeintlich mysteriösen Tod von Jesuitenschülern im 19. Jahrhundert, aufzuräumen. Beide Vorträge sind nun in den Plaidter Blättern zu lesen.

Karteikarte der Gestapo Koblenz, angelegt für Siegfried Klee

Das Herzstück dieses 17. Bandes ist zweifellos der Artikel von Frank Neupert, der sich in jahrelanger Recherche mit Schicksalen in Plaidt geborener Menschen jüdischen Glaubens während der Nazi-Zeit beschäftigt hat. Im gesamten deutschen Reich war ihre Zahl äußerst gering: 1933 machten sie gerade mal 0,76% der Bevölkerung aus. Eine solch kleine Gruppe, die keine Fürsprecher in der damaligen, demokratieunerfahrenen Gesellschaft hatte, war ein leichtes, ein weiches Ziel für den von den Nazis propagierten Rassenwahn. Gleich nach der sogenannten Machtübernahme 1933 begannen diese, die jüdische Bevölkerung finanziell auszubeuten, sie mehr und mehr gesellschaftlich auszuschließen und zu entrechten. Nach den Pogromen 1938 ging kein Aufschrei durch die Presse, die längst im Ruder des NS-Staates lief. Niedergebrannte Synagogen, durch die Straßen getriebene Juden, verletzt und ermordet – alles rechtens im Hitler-Regime. Nachdem kein Geld mehr aus den Juden zu pressen war, fand der NS-Staat, dass man nun zu einer endgültigen Lösung kommen müsse