Nachruf Peter Thewalt

Peter Thewalt, Gründungsmitglied des Plaidter Geschichtsvereins und von Anfang an erster Kassierer, starb am 26. September 2012 in Plaidt.

Peter Thewalt (2004)

Geboren wurde er am 17. August 1941 in Forst in der Lausitz. Sein Vater Eberhard kam direkt nach dem Krieg zurück zu seinen Eltern nach Plaidt. Die Mutter Herta (geb. Stahn) brachte unter großen Mühen in zwei Etappen die Kinder Karin (heute Zäck in Saffig) und Peter aus Forst durch die russische und englische Zone nach Plaidt. Die Familie war zunächst in der Apotheke bei der Familie Paul einquartiert, bevor sie einige Jahre später eine Wohnung in den Doppelhäusern im Sonnenland (damals Hausnummer 14) fand.
Von Ostern 1947 an besuchte Peter Thewalt die katholische Volksschule in Plaidt, dann die Mittelschule in Niedermendig, nach deren Abschluss er am 1. Mai 1958 als Assistenzanwärter bei der Deutschen Bundesbahn sein Berufsleben begann. Er arbeitete am Fahrkartenschalter, später in der Güterabfertigung, dann als Kassenführer und schließlich in der Hauptkasse in Koblenz. Über lange Jahre war er für die Eisenbahnergewerkschaft Mitglied des Personalrats. Zum 1. Januar 1997 wurde er pensioniert.

Am 23. März 1972 heiratete Peter Thewalt Elisabeth Lipka. Ihr Sohn Joachim ist heute 39 Jahre alt. Der Enkel Felix ist seit dem 30. Juli 2012 das aktuell jüngste Mitglied des Plaidter Geschichtsvereins.

Peter Thewalt war ein außergewöhnlich guter Fußballer und sicher einer der besten Verteidiger, die jemals für den FC Alemannia gespielt haben. Von 1959 bis 1969 war er vor allem in der ersten Mannschaft in über 300 Begegnungen aktiv. Damit gehört er zu dem erfolgreichen Team, das 1962 das Endspiel um die Rheinlandmeisterschaft erreichte. 1981 übernahm er in wirtschaftlich außerordentlich schwieriger Zeit das Amt des Schatzmeisters des FC Alemannia, das er bis 1995 ausübte. Am 25. April 2008 wurde er zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Seit Gründung der „Stiftung Jugendfußball Plaidt“ im Jahr 2004 war Peter Thewalt einer der Kuratoren der Stiftung.

Von 2003 bis 2009 engagierte er sich ehrenamtlich für das „Seniorenzentrum Maria vom Siege“, indem er vorrangig Fahrdienste verrichtete. 1981 kam er als Nachrücker für den verstorbenen Willi Montebaur in den Rat der Verbandsgemeinde, dem er bis 1984 angehörte. Von Mai 2007 bis April 2012 führte er die Chronik der katholischen Kirchengemeinde.

1981 – also weit vor dem Fall der Mauer – fuhr Peter Thewalt anlässlich des 90. Geburtstags seiner Großmutter Flora Stahn erstmals nach Forst. 1996 war er zusammen mit Frau und Schwester erneut in der Lausitz.

Zur Familienforschung kam Peter Thewalt 2001 beginnend mit der Familie seines Vaters, die aus dem Trierer Raum stammte, ein Hobby, dessen Faszination ihn nicht mehr loslassen sollte. Sein gesammeltes Datenmaterial und seine umfangreiche Bibliothek erlaubten es ihm, für zahlreiche Familien detaillierte Ahnentafeln und Stammbäume zusammenzustellen oder Lücken in deren Genealogie zu schließen. Nicht zu vergessen seine Mitarbeit an den Plaidter Familienbüchern, die Grundlage und Nachschlagewerke für viele weitere Forschungen sind und sein werden.

Der Tod von Peter Thewalt ist ein großer Verlust – nicht nur für den Geschichtsverein. Sein feiner Humor und seine umfassende Fachkenntnis werden uns fehlen.