Hochkreuzkapelle in der Alten Andernacher Straße

Bericht
Zwei Hochkreuzkapellen in Plaidt
Es ist schon etwas ungewöhnlich, dass es in einem Dorf, auch wenn dies das größte der Pellenz ist, zwei Hochkreuzkapellen gibt.

Eine befindet sich nahe dem Hummerich, die andere – etwas weniger beachtet – am Ende der Alten Andernacher Straße. Aufgrund von Recherchen des Plaidter Geschichtsvereins bei den älteren Einwohnern des Ortes konnte jetzt eine Erklärung dafür gefunden werden.

Beim Bau der Eisenbahnstrecke Andernach-Mayen stand die Kapelle in der geplanten Trasse und musste daher abgerissen und an den jetzigen Platz versetzt werden. Da man aber 1875 eine neue Kapelle am Hummerich errichtete, so ein Eintrag im Lagerbuch der Pfarrgemeinde, wendete man sich vermehrt dieser neuen Kapelle zu. Prozessionen fanden nur noch zur Hummerichkapelle statt. Begünstigend für den neuen Standort war, dass seit 1821 die von den Eheleuten Elisabeth und Christoph Reuter gestifteten sieben Fußfälle ebenfalls zum Hummerich führten.

Der Plaidter Geschichtsverein sah es als seine Aufgabe an, sich der älteren Kapelle in der Alten Andernacher Straße anzunehmen, die sich in einem schlechten baulichen Zustand befand. Sie erhielt einen neuen Innen- und Außenanstrich, einen Fußboden aus Basalt und ein ansehnliches Eisentor. Dieses Tor wurde von dem Schlossermeister Jürgen Nickenig, dessen Familie die Kapelle in dritter Generation pflegt, geschmiedet. Mit Hilfe der Gemeinde, die offiziell Eigentümerin der Kapelle ist, wurde das Umfeld aufgearbeitet und die Fläche vor der Kapelle gepflastert und bepflanzt.

In einer feierlichen Stunde wurde das kleine Kulturdenkmal im Beisein von Verbandsbürgermeister Klaus Bell und Bürgermeister Wilhelm Anheier und Bürgern der Ortsgemeinde Plaidt von Pfarrer Hans Rith eingesegnet. Wolfgang Horch, Geschäftsführer des Geschichtsvereins, bedankte sich bei der VR Bank Rhein-Mosel, die finanziell und manuell geholfen haben, das Projekt umzusetzen. Ein ganz besonderer Dank galt den hilfreichen Mitgliedern des Vereins sowie der Fa. Bildhauerwerkstatt Christoph Zernia. Horch betonte, dass der Verein seit der Gründung im Jahre 2002 über 20 Projekte in Angriff genommen und umgesetzt habe. Siehe auch Bericht 2009.