Exkursion nach Oppenheim
Ziel der Herbstexkursion des Plaidter Geschichtsvereins war am 27. Oktober 2013 die bis zu ihrer Zerstörung im Jahr 1689 durchaus bedeutende Handelsstadt Oppenheim bei Mainz.
Besichtigt wurden die bis zu sechs Etagen in die Tiefe reichenden Kellergewölbe unter der Altstadt und die mächtige Katharinenkirche.
Die knapp 60 Teilnehmer besichtigten unter sachkundiger Führung das Keller-Labyrinth, das sich nur unter der historischen Altstadt Oppenheims erstreckt. Die einstmals reichen Händler der Stadt hatten außerhalb der Stadtmauern keine Möglichkeit, ihre Waren zu lagern. Daher baute man seit dem 13. Jahrhundert in die Tiefe. Die verschachtelten und untereinander verbundenen Wege und Räume haben eine Länge von etwa 30 km. Nach der vollständigen Zerstörung der Stadt im Jahr 1689 verfüllte man das Oppenheimer Kellerlabyrinth: Erst seit den letzten Jahrzehnten wird die einzigartige Anlage mehr und mehr vom Schutt befreit und der Forschung zugänglich gemacht. Bis heute kennt man etwa 80 % der Keller und Gänge.
Der Bau der imposanten Katharinenkirche begann im romanischen Stil im 13. Jahrhundert. Anfang des 14. Jahrhunderts erweiterte man das Wahrzeichen Oppenheims, so dass die älteren Stilelemente auf die der Gotik treffen. Die Katharinenkirche gilt als bedeutendster gotischer Kirchenbau zwischen Straßburg und Köln. Sie ist vor allem wegen ihrer Fenster berühmt. Immer wieder gelang es den Oppenheimern, die grazilen Glaselemente vor der Zerstörung zu bewahren. Die Glasscheiben der beiden Fenster in der Südfassade und die sogenannte Oppenheimer Rose aus dem 14. Jahrhundert sind weitgehend original erhalten. Die Innenausstattung der evangelischen Kirche ist recht spartanisch. Dafür ist die Außenfassade Richtung Worms umso aufwendiger gestaltet, um dem dortigen Konkurrenten zu imponieren.
Die nächstjährige Exkursion des Plaidter Geschichtsvereins führt uns am 12. Oktober 2014 in die Pfalz zum Hambacher Schloss.