Erste Lesung beim Geschichtsverein am 19. März 2010

Bei der jährlich stattfindenden Vortragsveranstaltung des Plaidter Geschichtsvereins war der Schriftsteller und Kabarettist Ernst Heimes aus Löf im Foyer der Hummerich-Halle zu Gast.

Er las aus seinen Büchern „Ich habe immer nur den Zaun gesehen“ (1992) und „Schattenmenschen“ (1996). Es geht darin um die Geschichte des Außenlagers Cochem-Bruttig-Treis des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof (Elsass) im Jahr 1944.

Die Lager in Bruttig und Treis lagen in direkter Nähe der Endpunkte eines Eisenbahntunnels zwischen diesen beiden Orten, der nie von der Reichsbahn genutzt wurde. Es waren meist französische, belgische und luxemburgische Gefangene, aber auch Russen, Ukrainer, Polen, Italiener und Reichsdeutsche, insgesamt rund 1.500 politische Häftlinge, die in den Baracken in Bruttig und Treis eingepfercht waren. Die Häftlinge wurden gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen im Tunnel zu schuften, wohin seit dem Jahr 1944 ein Teil der „kriegswichtigen Produktion“ der Firma Bosch ausgelagert war. Es wurde Zubehör für Flugzeugmotoren hergestellt. Viele Gefangene kamen bei diesen Arbeiten unter unsäglichen Qualen ums Leben, niemand war sich seines Lebens sicher. Rund 50 Zuhörer, unter ihnen auch Ortsbürgermeister Wilhelm Anheier, waren bewegt und tief betroffen über die Bilder.