Den Kelten auf der Spur
Die kreisrunde Ringwallanlage mit 190 m Durchmesser liegt nahe des Dorfes Wolken, südlich des Karmelenberges inmitten von keltischen Grabhügelfeldern, wo Mitglieder von Adelsfamilien die letzte Ruhe fanden, was sich anhand der reichhaltigen und kostbaren Beigaben erkennen lässt.
Mohr legte dar, dass ein Bezug zum Totenkult aufgrund der vielen Bestattungsplätze im Umkreis offensichtlich ist. Die Bezeichnung als „Goloring“ stammt vermutlich erst aus dem 19. oder 20. Jahrhundert und nimmt Bezug auf die Fraukircher Genoveva-Legende. Nach Art und Aufbau gehört der „Goloring“ in die Gruppe der „Henge-Heiligtümer“, von denen bisher etwa 200 in Westeuropa – hauptsächlich auf den Britischen Inseln – bekannt sind.
Die Exkursionsteilnehmer machten sich auf einem Fußweg durch die Anlage ein Bild von dem 6 m breiten Ringgraben und der aufgeschütteten Erdplattform mit 40 m Durchmesser im Inneren. Im Zentrum wurde bereits 1942 die Standspur eines ehemals 8-12 m hohen Holzpfahls entdeckt. Einzelne Keramikfunde belegen, dass im 9. Jh. v. Chr. mit dem Bau des vorgeschichtlichen Erdwerkes begonnen wurde. Die Kelten nutzten den „Goloring“ im 5. Jh. v. Chr. als Kultstätte. Eine mögliche Funktion als Kalendarium wird noch diskutiert.
2004 wurde das gesamte Areal, das nicht frei zugänglich ist, von der Bundesvermögensverwaltung auf den Landkreis Mayen-Koblenz übertragen und mit ersten Grabungen begonnen. Später einmal soll das Gelände auch für Besucher geöffnet und denkmalschonend rekonstruiert werden.